Die Bibel - Das Wort Gottes

Auf welche Art und Weisen spricht Gott zu den Menschen?

„Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat“ Heb 1,1-2).

1. Gott spricht zu den Herzen der Menschen durch die Vernunft und durch das Gewissen

Gott spricht durch Seinen Geist in die Herzen der Menschen. Jeder Mensch kann diese leise Stimme vernehmen in seinem Gewissen. Man kann innerlich durch die Vernunft die Spuren Gottes in der Welt erkennen: „Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit.“ (Röm 1,20). Auch der Psalmist schreibt, dass man die Stimme Gottes in der Natur erkennen kann: „Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, vom Werk seiner Hände kündet das Firmament. Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund, ohne Worte und ohne Reden, unhörbar bleibt ihre Stimme. Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.“ (Ps 19).

2. Gott spricht zu den Propheten

Manche Menschen vernehmen die Stimme Gottes intensiver als andere. Bei den Propheten spricht Gott innerlich deutlich wahrnehmbare Worte, und er schenkt ihnen Visionen. Sowohl im Alten Testament als auch bis in die heutige Zeit gibt es besonders prophetisch begabte Menschen. Sie bekommen Worte und Bilder des Herrn für sich selbst oder, um sie an andere Menschen weiter zu geben.

3. Gott spricht durch Träume

Der bekannteste Mensch, den Gott intensiv durch Träume angesprochen hat, ist sicher der Heilige Josef. Aber auch zu allen Zeiten und auch heute sind Träume eine verbreitete Art, wie Gott seinen Dienern Botschaften schenkt.

4. Gott spricht zu uns durch Jesus

Die hervorragendste Form, wie Gott zu uns spricht ist durch Jesus. Jesus ist das Wort Gottes (vgl. Jo1,1). Jesus spricht zu uns durch das Evangelium und durch die anderen biblischen Texte. Da in Jesus ein objektiver Maßstab für das, was Gott zu uns spricht, in die Welt gekommen ist, müssen sich alle anderen Offenbarungen an ihm messen. Nichts, was im Namen Jesu verkündet wird, darf dem in Jesus offenbarten und in der Heiligen Schrift zugrunde gelegten Wort Gottes widersprechen.

5. Gott spricht zu uns durch die Kirche

Schon in den ersten Jahren nach Jesu Tod und Auferstehung begannen Auseinadersetzungen über das rechte Verständnis dessen, was Jesus gesagt hat. Daher hat Jesus dem Heiligen Petrus die Vollmacht gegeben, die Lehre Jesu verbindlich für die ganze Kirche auszulegen. Jesus spricht zu uns durch das Lehramt der Kirche. Aber er spricht zu uns auch durch alle Mitglieder der Kirche. Wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen“ (Mt 18,20), und da spricht er die beteiligten Menschen an. Viele Menschen fühlen sich in einer christlichen Gemeinschaft intensiver von Gott angesprochen als in vielen anderen Situationen. In der Kirche ist Christus heute lebendig, und durch sie spricht er zu den Menschen.

Wann und wie Gott zu uns spricht, hängt zunächst von der Souveränität Gottes ab. Zugleich hat er uns aber einen hervorragenden Weg gezeigt, wie wir uns für seine Ansprache täglich öffnen können und sollen: Durch das Wort Gottes in der Heiligen Schrift. Während Jesu Gegenwart in der Eucharistie an Ort und Zeit gebunden ist (wir können nicht den ganzen Tag in der Kirche vor dem Allerheiligsten verbringen), ist das Wort die Form, wie wir ständig mit Jesus leben können. Wir nehmen das Wort des Evangeliums mit in den Tag, und unter der Inspiration des Heiligen Geistes wird es in uns lebendig. Wir bemühen uns, das Wort nicht nur zu bedenken, zu „meditieren“, sondern es tatsächlich zu leben. Wir versuchen, das Wort Gottes so oft wie möglich wörtlich zu verwirklichen. Z.B. heute am Aschermittwoch, an dem Tag, an dem ich diese Zeilen schreibe, leben wir das Wort: „Macht kein finsteres Gesicht!“ (Mt 6,16). Dieses Wort kann man ständig leben. Man muss gar nicht darüber nachdenken, man kann es einfach in die Tat umsetzen. Durch diese Übung öffnen wir uns ständig dafür, dass Gott uns ansprechen kann.

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